Förderung der Integration und Identität der Assyrer in Europa.
Förderung assyrischer Studenten durch Stipendien.
Unterstützung der Assyrer, die in ihren Heimatländern als ethnische und religiöse Minderheit diskriminiert und verfolgt werden.
Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeits-
verordnung. Das Stiftungsvermögen belief sich bei der Gründung auf 300.000,- DM und wurde von Stiftungsgründer Yakup Akcan (Yoken Bar Yoken) gestiftet.
Die Tatsache, daß das Stiftungsvermögen laut Satzung in seinem Bestand dauernd und ungeschmälert zu halten ist, ist die Stiftung auf Spenden und Zustiftungen von Personen, Institutionen und Organisationen angewiesen.
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Yoken Bar Yoken Stiftung
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41194 Mönchengladbach
Deutschland
Yakup Akcan (Yoken Bar Yoken) wurde am 5. Februar 1953 als erstes Kind der assyrischen Familie Bar Yoken in Enhil, im heutigen südöstlichen Staatsgebiet der Türkei geboren. Getauft wurde er auf den Namen Yoken. Nach Beendigung der Grundschule in Enhil 1965, übersiedelte die Familie nach Midyat. Hier machte Yoken 1971 sein Abitur. Zwecks Studiums reiste er 1972 nach Deutschland, wo bereits zahlreiche Assyrer lebten. Nach Erlernen der deutschen Sprache und Angleichung des türkischen Abiturs, kam schließlich 1978 der Abschluss des Studiums „Textilwesen“ an der Fachhochschule Niederrhein Abteilung Mönchengladbach. Anschließend nahm er seine Tätigkeit bei dem Velour- und Teppichmaschinenhersteller Fa. Jean Güsken GmbH & Co KG auf, wo er bis 1982 blieb. 1982 entschied sich Yoken für die Gründung einer eigenen Firma. Bis zu seinem Ableben führte er erfolgreich die Texmash Akcan Textilmaschinen GmbH in Mönchengladbach.
Yakup Akcan (Yoken Bar Yoken) kam im Herbst 1972, gerade nach Abschluß seines Abiturs und im Alter von 19 Jahren nach Deutschland. Voller Hoffnungen und mit der festen Absicht zu studieren, verabschiedete er sich von den im Tur-Abdin zurückgebliebenen Eltern und Geschwistern, die sich fest vornahmen, ihn finanziell zu unterstützen. Doch in Deutschland angekommen, wurde ihm sehr schnell klar, dass die wirtschaftlichen Bedürfnisse in Deutschland entscheidend anders waren, als die in seiner soeben verlassenen Heimat Tur-Abdin im Norden Mesopotamiens. Insbesondere wurde ihm klar, daß seine Familie nur mit großen Opfern seine Studienkosten aufbringen konnte. Damit die Familie diesbezüglich nicht zusätzlich belastet wird, bemühte er sich, aus anderen Quellen Hilfe zu erfahren. Nach vielen Absagen wurde ihm schließlich von der OBS ein Stipendium gewährt. Diese Tat einer bis dahin für Ihn fremden Institution beeindruckte ihn dermaßen, dass er sich seitdem mit dem Gedanken getragen hat eine solche bzw. ähnliche Institution zu gründen, wenn er hierzu über die notwendigen Mittel bzw. Möglichkeiten verfügen sollte. Seit seiner Kindheit war er fest entschlossen, zu studieren. Zunächst wollte er Arzt werden, später überlegte er Bauwesen oder Maschinenbau zu studieren. Schließlich entschied er sich für das neu etablierte Studium im Bereich Textilwesen, das er in Mönchengladbach absolvierte. Er war fokussiert auf den Abschluss, um sich dem Ernst des Arbeitslebens zu stellen. Doch getrieben durch sein Engagement in der jungen nationalen Organisation (ADO) seines Volkes fühlte er sich verpflichtet, nicht nur für sich selbst Wissen anzueignen, sondern Wissen auch an andere lernwillige junge Leute in seiner Heimat weiter zu geben. Das Leben des jungen Yakup änderte sich zunehmend. Job und Studium waren nur ein Teil; seine Aktivitäten für die Volksgruppe und die revolutionären Erkenntnisse insbesondere, dienten ihm als Treibkraft. Yoken Bar Yoken, dem seine Freunde eine starke Persönlichkeit bescheinigten, war andererseits sehr sensibel für die Bedürfnisse und die Probleme der Gesellschaft, insbesondere der jungen Studierenden. Er setzte sich in eindrucksvoller Weise für die Mitmenschen ein. Er unterstützte bedürftige assyrische Studenten in der Türkei und Syrien, half beim Aufbau von Volksvereinen und bei der Gründung der neuen Diözesen der christlich orientalischen Kirchen, allen voran der Syrisch-Orthodoxen Kirche. Überdies setzte er sich für eine sinnvolle Integration der hier lebenden christlichen Assyrer ein, die sich auch als Aramäer oder Chaldäer bezeichnen. Anfang der 90er Jahre war er entschlossen mehr zu tun, mehr zu investieren und auch mehr zu bewegen. Ihn beschäftigten viele Projekte, darunter insbesondere die Gründung von Integrationswerken, muttersprachlicher Unterricht für Kinder und Jugendliche, Deutschunterricht für Erwachsene und multi-kulturelle Begegnungsstätten. Nachdem er 1993 eine erfolgreiche Operation hinter sich gebracht hat, konfrontierten ihn die Ärzte schließlich mit seinen 42 Jahren mit dem sehr nahen Tod und damit zugleich mit dem Ende seines Wirkens für seine Ideale. Entschlossen, sich auch dieser letzten Herausforderung zu stellen, ließ er sich auf empfohlene Therapien ein. Weitere Operationen und die fortdauernden Klinikaufenthalte schwächten ihn jedoch zunehmend, so dass er bald die Unumgänglichkeit des sinnlosen Todes akzeptierte. Er sah sich im Zwang sofort zu handeln, sollten seine Lebensziele nicht erlöschen. Nach Beratung mit seiner Frau, seiner Familie und den engsten Freunden, beschloss er, die
ins Leben zu rufen, in der Hoffnung und Zuversicht, dass es ihr gelingen wird, den Studenten seines Volkes zu helfen. Sein Mitwirken bei der Vorbereitung der Satzung, die Suche nach den geeigneten Kuratoriums- und Vorstandsmitgliedern spendeten ihm Trost - wenn auch kurzfristig.
Yoken sagte kurz vor seinem Tod: „Sterben ist eine natürliche Sache, schade, dass ich mich so früh verabschieden muss“.
Yakup Akcan (Yoken Bar Yoken) starb am 1. November 1995.